Jim, unser Wetter-Guru bestellte prächtiges Bergwetter zur Dreitagesskitour der Bergfreunde Velden. Skitourenführer Sepp Lurz wählte wieder einmal das Großarltal mit seinen unzählig vielen Möglichkeiten und Schwierigkeitsgraden. Ein idealer Stützpunkt ist das Bergsteigerdorf Hüttschlag. Als Basislager buchte Sepp das Hotel Almrösl, was sich mit Komfort und großartiger Küche als erstklassige Herberge herausstellte.
Zum Einstieg wurde das 2189 Meter hohe Filzmooshörndl mit 850 zu bewältigenden Höhenmetern und 12 Entfernungskilometern angegangen. Auf Grund der Anfahrt und der für Samstag geplanten 1450 Höhenmetertour war die Warm-Up Tour genau richtig. Als Route, ausgehend von der Ellmaualm, hatte man anfangs die Forststraße durch den romantisch lichten Lärchenwald gewählt. Der Sonne – Schattenwechsel bereitete dem ein oder anderen ein wenig Schwierigkeiten mit dem anstollenden Schnee an den Fellen. Mit dem Einsatz von Imprägnierwachs war aber schnell Abhilfe geschafft. Es ging zügig voran und nach drei Stunden wurde das Skidepot mit dem Gipfel erreicht. Trotz vieler Spuren fand Sepp mit dem Gespür für Schnee noch ein paar freie Hänge, in die man schöne Spuren legen konnte. Die letzten Kilometer wedelte die Gruppe auf der pistenähnlichen Forststraße zu den Autos, wo die Rosi selbstgemachten Eierlikör in Waffelbechern servierte.
Am Samstag stand die Königstour zum 2475 Meter hohen Schöderhorn, ausgehend vom Talwirt am Talschluss, an. Die ersten 300 Höhenmeter auf der Forststraße waren geprägt von häufigen Tragepassagen an den aperen Stellen, bis kurz vor der Kreealmkapelle. Ab hier bot sich den Bergfreunden ein traumhaftes Skitourengelände mit stahlblauem Himmel, ungetrübter Sonnenschein und Bilderbuchpanorama. Heute sorgte Tourenführer Franz Kinnigkeit für das ökonomische Tempo mit gut getimten Pausen um alle Teilnehmer auf den Gipfel zu führen. Sepp Lurz motivierte am Ende des Feldes. Nach knapp fünf Stunden erreichten alle zwölf Skitourenfreunde den großartigen Gipfel mit dem spartanischen Gipfelkreuz und dem grandiosen Rundblick durch die Hohen Tauern. Bevor man die Abfahrt startete gab´s noch Gipfel-Selfies und ein kleine Brotzeit. Die Erfahrung von Franz beschied der Gruppe auch noch einige Hänge mit feinstem Pulver, der weiter unten zwar einen Stich hatte aber noch gut fahrbar war. Die abschließende Tragepassage tat der heutigen Genusstour keinen Abbruch, wissentlich der belohnenden Einkehr beim Talwirt am Parkplatz. Bei Brotzeit, Kaffee und Kuchen, ließ man das Erlebte an Hand der Fotos sowie der persönlichen Eindrücke Revue passieren.
Der Sonntag brachte einen bewölkten Tag für die Ausklang-Skitour zum 2204 hohen Kreuzeck. Der Skitourenguru stellte bei den täglich aktualisierten Schneeparametern eine sehr gute Schneelage in Aussicht, was sich aber nicht bewahrheiten sollte. Getäuscht von der guten Schneelage beim ersten Wiesenhang am Parkplatz der Halmoosalm kam bald die Ernüchterung an der langen Forststraße und dem folgenden Steig. Bis fast zur Karteisalm musste man meist die Skier tragen ehe es durch lichten Lärchenwald wieder auf Skiern ins weitläufige, sanft ansteigende Almgelände, ging. Der Schnee war wegen der bewölkten Nacht heute eher durchfeuchtet. Knapp drei Stunden dauerte der Anstieg mit den 900 Höhenmetern. Nach dem Gipfelfoto mit kleiner Brotzeit zeigte sich überraschend die Sonne zur Abfahrt. Die Schneeverhältnisse waren besser als erwartet und so ging´s rasch ins Tal um nochmal beim Talwirt den zufriedenen Rückblick zu genießen. Richtig schee war´s – danke!